In bewährter Tradition nahmen auch in diesem Jahr Studenten des Aalener Studiengangs Oberflächentechnologie/Neue Materialien unter der Leitung von Prof. Dr. Timo Sörgel am „38. Ulmer Gespräch“, einer Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik, in Neu-Ulm teil. Diese Exkursion stieß auf lebhaftes Interesse, weshalb die HS Aalen mit 12 Teilnehmern die größte anwesende Studentengruppe stellte.
Die Veranstaltung behandelte dieses Jahr den Themenschwerpunkt „ Oberflächentechnik für die Mobilität von Morgen“, weshalb zunächst in einführenden Beiträgen ein Ausblick auf die Einflussfaktoren auf die Mobilität von morgen gegeben wurde so z.B. den Klimawandel. Auch wenn deutlich wird, dass eine Hinwendung zu alternativen Antrieben d.h. zur Elektromobilität stattfinden wird, kann der Zeithorizont dieser Entwicklung schlecht prognostiziert werden und klare Trends für daraus resultierende Anforderungen an die Oberflächentechnik lassen sich nur schwer formulieren. In den anschließenden Fachvorträgen wurden eingeteilt in die Themenblöcke Energietechnik/Niederstrombereich und Energietechnik/Leistungsbereich, unterschiedliche aktuelle Schichtsysteme vorgestellt. Im Niederstrombereich wurde beispielsweise die Entwicklung einer klassischen galvanischen AgPd-Beschichtung als Kontaktfläche für Stecker von der Fa. Umicore vorgestellt. Ebenso präsentiert wurde die Herstellung von OLEDS durch Vakuumdeposition in einem Rolle-zu Rolle-Verfahren. OLEDS können in der Fahrzeugbeleuchtung in naher Zukunft eine steigende Bedeutung erlangen. Ein Antrieb für die Entwicklung neuer Beschichtungen ist auch der ungebrochene Trend zum Leichtbau in der Automobilindustrie. Die Anwendung von Al-Leitungen, die im Gegensatz zu den herkömmlichen Cu-Leitungen eine erhebliche Gewichtseinsparung bedeuten, erfordert beispielsweise neue innovative Ideen im Bereich des Korrosionsschutzes. Frau Dr. Seniz Sörgel vom Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie fem präsentierte die Ergebnisse ihrer Arbeit zu neuartigen Kathoden für Li/S-Batterien durch galvanotechnische Verfahren. Diese Projekte werden in Kooperation mit der Hochschule Aalen durchgeführt. Ein Teil der anwesenden Studenten, die als Hilfskräfte am Forschungsinstitut für innovative Oberflächen FINO der HS Aalen beschäftigt sind, hatte zu diesen Ergebnissen unmittelbar beigetragen. Wie schon in den Vorjahren bot das „Ulmer Gespräch“ auf diese Weise den angehenden Ingenieuren einen informativen Ausblick auf aktuelle Entwicklungen und konnte Anregungen für den weiteren Studien- und Berufsweg bieten.