Die Metallographie-Tagung ist ein jährlich von der DGM (Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.) veranstalteter wissenschaftlicher Kongress, der ein breites Themenspektrum aus allen Bereichen der Materialographie abdeckt. Besonderheit dieser, der 53. Tagung war, dass diese in das noch umfangreichere Programm der Werkstoffwoche eingebettet war, wodurch ein noch breites gefächertes Spektrum an Vorträgen werkstofflicher Themen angeboten werden konnte. Symposien zur Werkstoffwoche waren unter anderem „Biomaterialien“, „Digitalisierung der Werkstofftechnik“, Funktionswerkstoffe“, „Smart Materials“, „Tomographische Methoden zur Materialcharakterisierung“ und viele mehr. Daher bot diese Tagung eine exzellente Möglichkeit, ein wenig über den Tellerrand hinauszuschauen und Werkstoffwissenschaftlern und begeisterten in Kontakt zu treten. Zudem gab es in den Pausen die Möglichkeit live die neusten Erneuerungen im Bereich des Materialographie-Zubehörs zu erleben und kennenzulernen, von namhaften Unternehmen wie Struers, Buehler, ATM und Carl Zeiss.
Durch einen erfreulichen Zufall und freundliche Unterstützung des IMFAA(Institut für Materialforschung Aalen) konnten wir 4 Studenten(Materialographie /Neue Materialien VMG) gemeinsam mit einem gemieteten Bus um 6 Uhr früh nach Dresden aufbrechen. Um dort rechtzeitig, gleich nach der Eröffnung der Metallographie-Tagung durch den Leiter des Fachausschusses Materialographie Prof Andreas Neidel, dem ersten Höhepunkt beizuwohnen: der Verleihung des Materialographie -Preises an Gaby Ketzer Raichle und Dr. Timo Bernthaler aus Aalen unter anderem für ihre besondere Verdienste im Bereich der Lehre.
Schwerpunkt der eigentlichen Metallographie-Tagung an diesem Tag waren spannende Vorträge zu Gefügeuntersuchungen zur Bewertung von Schadensfällen. Z. B. „Verzögerte Rissbildung durch Wasserstoff“ gehalten von Professor Pohl der Ruhr-Universität Bochum.
Auch der Donnerstag bot neben den vielen interessanten Fachvorträgen Z. B. durch Beiträge des Deutschen Elektronen Synchrotron(DESY) im Bereich der tomographischen Methoden, von 9 Uhr morgens bis 18 Uhr einige Highlights: einem Plenarvortrag von Professor Gerhard Schneider über die Innovationspotenziale des maschinellen Lernens, der Prämierung des Fotowettbewerbs im Bereiche „Lehrmaterial“ an die Studenten der Hochschule Aalen Marina Hartmaier und die mitgereiste Marion Woerner sowie zum Ausklang des Tages mit der Werkstoffparty.
Der Freitag wurde eröffnet durch einen Plenarvortrag über naturfaser-basierte Werkstoffe durch Professor Kasal vom Fraunhofer-Institut für Holzforschung, und bot erneut spannende Vorträge in 14 Themenbereichen der Werkstoffkunde wie „Safer Materials“ oder „Zellulärer Werkstoffe“. Abschlussvortrag der Metallographie-Tagung war ein Beitrag über die beeindruckenden Möglichkeiten der additiven Fertigung mittels Titanaluminiden im Bereich des Turbinenbaus gehalten von Professor S. Mayer der Montanuniversität Leoben (Österreich). Während die MetallographieTagung bereits um 13 Uhr endete, bot der Rest der Werkstoffwoche noch weitere 2 Stunden Vorträge.
Wir möchten uns herzlich bei Fabian Schäfer und dem Institut für Werkstoffe und Oberflächen(IWO) für die großartige Zusammenarbeit und Unterstützung bedankenden, durch die der Besuch dieser Messe erst möglich wurde.
Mit freundlichen Grüßen
Simon Klett